24.Mai, 2022 | Tägliches Briefing

00:30

Artemsil”, Europas größtes Salzunternehmen, hat aufgrund des Krieges die Arbeit pausiert. Durch den ständigen Beschuss wurden die Einrichtungen des Unternehmens teilweise beschädigt, wobei bisher kein Mitarbeiter getötet wurde. Auch Verbraucher im Ausland werden den Stopp von Artemsil spüren. Unter den Stammkunden des Werks sind Ungarn, Polen, Georgien, Moldawien, Aserbaidschan, Rumänien, sagte der Direktor des Unternehmens.

01:00

Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine hat einen russischen Militärangehörigen identifiziert, der einen Beschuss friedlicher Siedlungen in der Region Charkiw angeordnet hat. Der Verdächtige ist Maksimov Serhiy Wiktorovytsch – Kommandeur der 138. Separaten motorisierten Schützenbrigade der 6. Armee des Westlichen Militärbezirks der Russischen Föderation. Am 26. März befahl dieser russische Kommandant seinen Untergebenen, ein schweres Raketenwerfersystem vom Typ TOS-1 Buratino auf die Wohngebiete von Mala Rohan und Wilchiwka zu richten und einzusetzen.

02:00

In den vergangenen 24 Stunden haben die Besatzer 42 mal auf Siedlungen der Region Luhansk geschossen. Es gibt Opfer unter der Zivilbevölkerung.

03:00
Im Laufe des Tages führten die Russen 14 Schläge in der Region Donezk aus. Vierzig zivile Einrichtungen wurden zerstört. Es gibt Tote und Verwundete.

Der feindliche Beschuss schlug bei den Siedlungen Bachmut, Lyman, Soledar, Awdijiwka, Raigorodok, Luhanske, Zorja, Orliwka, Kalynowe, Adamiwka, Nju Jork, Piwnitschne, Sydorowe und Tonenke ein.

Russische Truppen feuerten aus Flugzeugen, Panzern, schwerer Artillerie und Raketen auf Zivilisten.

07:40

In drei Monaten des Krieges hat Russland 125.000 km² ukrainisches Territorium erobert, Infrastruktur im Wert von 100 Milliarden US-Dollar beschädigt und fast 4.000 Zivilisten getötet. Das geht aus einer Studie von Forbes hervor.

09:45 

Die Russen konzentrieren nahezu alle ihrer Streitkräfte, nämlich 25 taktische Bataillonsgruppen, um die Stadt Sewerodonezk zu erobern. In den Vorstädten wird gekämpft. Sewerodonezk hält die Verteidigung der Stadt, ist vollständig unter der Kontrolle der ukrainischen Behörden. Es ist jedoch äußerst schwierig, die Zivilbevölkerung zu evakuieren.

10:05

Die Türkei leitet die Schaffung eines humanitären Korridors in der Ukraine ein, um Kranke und Verwundete aus den Kriegsgebieten zu evakuieren.

10:55

Beim Verteidigen seines Heimatlandes starb der Meister der Ukraine im Boxen, Sportmeister der internationalen Klasse Oleh Prudkyj

11:00

Am 23. Mai griffen die Besatzer die zivile Infrastruktur von Huljajpole und das Dorf Poltawka im Bezirk Pologiw in der Region Saporischschja an. Die Räumlichkeiten einer örtlichen Druckerei in Huljajpole wurden beschädigt. Außerdem feuerten die Besatzer eine Granate in die Garage der örtlichen Tankstelle. Im Dorf Poltawka wurden Privathäuser der Anwohner zerstört: Fenster und Türen wurden zerstört, Hausdächer beschädigt. Über die Opfer liegen keine Informationen vor.

12:10

Der Wendepunkt im Krieg ist im August zu erwarten, die aktive Phase soll bis zum Ende des Jahres beendet werden – so der Leiter des ukrainischen Hauptnachrichtendienstes Kyrylo Budanow.

Er erklärte, dass bis August die Waffen in den von den ukrainischen Truppen benötigten Mengen nicht verfügbar sein werden. Überdies nahm er an, dass schon gegen Jahresende ukrainische Streitkräfte das Territorium der besetzten Krim betreten sollen.

12:35

In Mariupol wurden bei der Enttrümmerung eines mehrstöckigen Hauses etwa 200 Leichen mit hohem Zersetzungsgrad entdeckt. 

14:35

Am Morgen beschoss der Feind eines der größten Unternehmen der chemischen Industrie in Europa – den Hersteller „Azot“ in Sewerodonezk. Infolge des Beschusses sind vier Menschen ums Leben gekommen.

Die Dichte und die Anzahl des Beschusses in der Region Luhansk nimmt jeden Tag zu. Die russischen Truppen lenken alle Kräfte auf die Eroberung von Sewerodonezk und Lysytschansk.

15:45

In Lyman, Region Donezk, setzt dichter feindlicher Beschuss fort, es gibt getötete und viele verletzte Einheimische. Wahrscheinlich befinden sich in der Stadt noch 7.000-8.000 Menschen, jedoch gibt es wegen des intensiven Beschusses zurzeit keine Möglichkeit, sie zu evakuieren.

16:10

Die Ukraine bestätigt, dass die russischen Truppen die Stadt Switlodarsk besetzt haben. In dieser Stadt befindet sich eines der größten Wärmekraftwerke in der Ukraine – Wuglegirska, welches etwa 10% des Bedarfs an Elektroenergie im Land deckt. Einheiten der ukrainischen Streitkräfte kontrollieren nach wie vor das Wärmekraftwerk selbst, der Feind hat nur die Stadt besetzt.

16:50

Der ukrainische staatliche Sicherheitsdienst stellte Identitäten von noch acht russischen Militärangehörigen fest, die in der Region Kyjiw Gräueltaten begangen haben. Sie stehen wegen folgender Verbrechen unter Verdacht: Morde an Zivilisten, Beschuss und Verbrennung von Wohnhäusern, Foltern und Inhaftierung von Menschen in Kellern ohne Essen und Wasser. Unter ihnen sind fünf reguläre russische Soldaten und drei Söldner der Gruppe „Wagner“.

17:55

82% der Ukrainer sind mit eventuellen territorialen Zugeständnissen zwecks Beendigung des Kriegs nicht einverstanden. Mittlerweile glaubt jeder zehnte unter den Befragten, dass zur Erreichung des Friedens und zur Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit die Ukraine auf manche Territorien verzichten kann. Das sind die Ergebnisse der jüngsten Studie des Internationalen Instituts für Soziologie Kyjiw.

18:40

Die Besatzer führen Offensivaktionen in Richtung Donezk durch, – so der Generalstab.

Die russischen Truppen führten Luftangriffe auf Objekte der zivilen Infrastruktur in den Ortschaften Kramatorsk, Lyman und Slowjansk aus. Mit Unterstützung der Artillerie und Luftwaffe stoßen sie in Richtung Lyman vor. Die ukrainischen Streitkräfte verhalten sich weiter defensiv.

19:45

Ukrainische Partisanen verbreiten auf den vorübergehend besetzten Gebieten Flugblätter mit Versprechen, den Feind zu zerstören, – berichtet die Territorialverteidigung der ukrainischen Streitkräfte.

Solche Flugblätter erschienen in Berdjansk, Tokmak, Melitopol, Welykyj Burluk und anderen vorübergehend besetzten Orten.

20:40

Der Feind beschoss wieder die grenznahen Gebiete der Region Sumy.

Es wurden sieben Mörserbeschüsse aus dem Territorium der Russischen Föderation in Richtung des Dorfes Bojaro-Leschatschi registriert. Außerdem wurden acht Explosionen in der Gegend des Dorfes Towstodubowe festgestellt.

21:50

Wolodymyr Selenskyj betonte, dass keine Verhandlungen mit Moskau geführt werden können, solange die russischen Truppen aus den nach dem 24. Februar besetzten Territorien nicht vertrieben werden konnten. 

 „Wir werden die Territorien, die nach dem 24. Februar besetzt wurden, zurückgewinnen, und nur danach werden wir zu den Verhandlungen mit Russland zurückkehren“, – erklärte der Präsident.