18.Mai, 2022 | Tägliches Briefing

00:05

Die Evakuierung der ukrainischen Soldaten aus Asow-Stahl geht weiter. An diesem Prozess seien die einflussreichsten internationalen Vermittler beteiligt, sagte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, in der Ansprache nach dem 83. Kriegstag.

02:00

Die Russen feuerten Phosphorbomben auf eine Schule in Awdijiwka, Region Donezk, wodurch das Gebäude vollkommen niederbrannte. Insgesamt haben die Russen in der Region Donezk seit Beginn des Überfalls 416 Bildungseinrichtungen beschädigt und zerstört, darunter 181 Kindergärten, 191 Schulen, 23 Berufsschulen und 21 Universitäten.

05:30

Am Abend feuerten russische Truppen aus Artillerie- und Mörsergeschützen auf die Grenzgebiete der Region Sumy. Darüber hinaus wurde das Dorf Dmytriwka in der Region Sumy unter Beschuss genommen. Niemand wurde verletzt, jedoch wurde ein Haus von einem Geschoss getroffen.

07:25

Russische Streitkräfte führten einen Raketenangriff auf die Stadt Dnipro aus. Eine Rakete zerstörte eine Straße, und die Überreste einer anderen, abgeschossenen Rakete trafen ein Haus. Zwei Frauen und ein Mann wurden verletzt. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht.

08:00

Am Morgen des 18. Mai kam es durch einen feindlichen Raketenangriff zu Zerstörungen und einem Feuer, das im Wohngebiet im Bezirk Ingul der Region Mykolajiw ausbrach. Hierbei wurde von einem Opfer mit Schrapnellwunden berichtet.

08:20

Die Russen beschießen Sjewjerodonezk sowie die umliegenden Dörfer weiterhin mit Mörsern und Salvenfeuersystemen. Etwa 50.000 Zivilisten befinden sich in den Ortschaften der Region Luhansk.

09:40

Während des Krieges gegen Ukraine verloren die russischen Streitkräfte mehr als 28.000 Soldaten. Ukrainische Verteidiger setzten außerdem 1.251 Panzer, mehr als 3.000 Kampffahrzeuge und 2.137 andere Kraftfahrzeuge außer Gefecht.

09:50

Die Russen griffen die Region Odessa vom Schwarzen Meer aus weiter an. Der Aggressor setzt seine Versuche, die Infrastruktur zu zerstören und psychologischen Druck auf Zivilisten auszuüben, gezielt fort, indem er morgens die Siedlungen der Region angreift. Nach vorläufigen Angaben gibt es bisher keine signifikanten Schäden oder Verluste.

10:40

In Charkiw verlief der vergangene Tag friedlich, jedoch wurden Siedlungen der Region beschossen: Zyrkuny, Ruski Tyschky, Tcherkaski Tyschky, Pytomnyk & Petschenihy. Am Morgen des 17. Mai schossen feindliche Truppen schwer auf Merefa und beschädigten mehr als 30 Häuser, eine Hochspannungsleitung und Zivilfahrzeuge. Niemand wurde verletzt.

11:00

Massengräber rund um Mariupol nehmen weiter zu. Satellitenbilder zeigen, dass die Gräber von Zivilisten von 200 m auf 340 m Länge angewachsen sind. Auf diese Weise versuchen die Russen, die Spuren ihrer Verbrechen an der Zivilbevölkerung zu verwischen.

Mariupol, 12th May

Mariupol, 9th May

12:00

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation verließen 959 ukrainische Verteidiger das Werk Asow-Stahl, darunter 80 Verwundete. Sie werden in das Dorf Oleniwka, Region Donezk (ein besetztes Gebiet, das von der nicht anerkannten “Volksrepublik Donezk” kontrolliert wird) gebracht, wo die ukrainischen Soldaten auf einen Austausch warten werden.

13:00

Infolge der Kämpfe in der Region Kyjiw wurden über 4500 private und mehrstöckige Häuser zerstört, berichtet die Regionale Militärverwaltung.

Besonders kritisch sind die Zerstörungen in Butscha, Irpen, Hostomel, Borodjanka sowie in den territorialen Gemeinden Makariw, Welyka Dymerka und Piskiwka.

14:00

Die ukrainischen Streitkräfte vernichteten die Befehlsstelle einer Brigade der Schwarzmeerflotte, berichtet die Verwaltung für strategische Kommunikation.

Nach vorläufigen Angaben sind infolge des Artillerieangriffs drei russische Offiziere ums Leben gekommen, 14 wurden verletzt.

15:05

In der Sperrzone von Tschernobyl geschah am 18. Mai der größte Brand seit Beginn des Jahres, berichtet die Staatliche Agentur für Verwaltung der Sperrzone.

Es brennen 1500 ha in der Gegend des Kontrollpunktes „Selenyj Mys“ im Forstbereich Opatschytschske. Die Feuerlöschung ist durch den Wind, die eingeschränkten technischen Ressourcen nach der Besetzung und durch Gefahr von Minenexplosionen erschwert.

Das Strahlungsniveau ist unter Kontrolle, jedoch ist Verdrängung des Rauchs in die Richtung Wyschhorod und Kyjiw möglich.

15:40

Die Besatzer beschossen eine Autokolonne mit Zivilisten in der Region Cherson – drei Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Mindestens sechs Menschen erlitten Verletzungen verschiedener Schweregrade, berichtet das Büro der Generalstaatsanwältin.

Nach den Angaben der Ermittler beschossen die russischen Truppen von einem Mehrfachraketenwerfer “Grad” neben dem Dorf Dawydiw Brid eine Kolonne ziviler Autos mit Menschen, die versuchten in den Bezirk Beryslaw der Region Cherson zu fahren.

16:40

Die russischen Besatzer erschießen ohne Zögern zivile Menschen, die versuchen, aus den vorübergehend besetzten Territorien auszufahren, hieß es in einem durch den ukrainischen Staatlichen Sicherheitsdienst abgehörten Gespräch.

„Sie tun mir nicht leid, auch nicht die Zivilisten. Wer ausfahren wollte, der ist schon ausgefahren. So knallen wir alle ab, scheißegal!“, – sagt ein russischer Besatzer seiner Frau am Telefon.

17:10

Wegen der Bombardierungen des Werks Asow-Stahl gibt es die Gefahr eines völligen Absterbens des Asowschen Meers, berichtet der Stadtrat Mariupol.

Infolge der Kriegshandlungen wurde wahrscheinlich die technische Anlage beschädigt, welche zehntausende Tonnen konzentrierter Schwefelwasserstoff-Lösung enthält. Eine Leckage dieser Flüssigkeit würde die ganze Flora und Fauna des Asowschen Meer töten. Des Weiteren können die gefährlichen Stoffe ins Schwarze und Mittelländische Meer gelangen.

Laut dem Bürgermeister der Stadt müssen die internationalen Experten und Vertreter der UNO nach Mariupol zugelassen werden, damit sie die Situation untersuchen und einer Katastrophe weltweit spürbaren Ausmaßes vorbeugen können.

17:30

Die Bekleidungsmarke Etnodim hat eine Kollektion von Wyschywankas (*ukrainisches nationales besticktes Hemd) nach Vorbild der Gemälde von Kasimir Malewitsch, Olexandra Exter und anderen ukrainischen Malern veröffentlicht.

Die Kollektion besteht aus sieben bestickten Kleidern, sechs  Wyschywankas und einer Leinweste. Die Veröffentlichung der Kollektion ist zeitlich mit dem Tag der Wyschywanka abgestimmt, der in diesem Jahr am 19. Mai gefeiert wird.

Die künstlerische Kollektion von Etnodim kann auf der Webseite der Brandmarke sowie im Laden in Kyjiw unter der Adresse Werchnij-Wal-Str. 58/28 gekauft werden. Ein Teil des Gewinns wird der Unterstützung der ukrainischen Armee zugeführt.

18:45

Die ukrainischen Streitkräfte haben das Dorf Dementijiwka in der Region Charkiw befreit, berichtet der Generalstab.

20:10

Der Beschuss der grenznahen Territorien der Region Sumy und Tschernihiw durch die Russische Föderation hört nicht auf, berichtet der Staatliche Grenzschutzdienst.

Heute wurde die Region Sumy fünfmal und die Region Tschernihiw zweimal beschossen. Der Feind nutzte hierfür großkalibrige Maschinengewehre, automatische Granatwerfer, Rohrartillerie und Raketenwerfer.

20:50

Infolge der gestrigen Luftangriffe der russischen Truppen auf Bachmut (Region Donezk) ist ein 2-jähriges Kind ums Leben gekommen. Seine Leiche wurde zusammen mit der Leiche einer Frau unter den Trümmern eines mehrstöckigen Hauses geborgen.

Außerdem wurden zwei Männer getötet und vier Menschen verletzt, darunter 9-, 12- und 17-jährige Kinder.

22:00

Die Besatzer haben bisher schon über 400 000 Tonnen Getreide aus den Regionen Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk gestohlen, was zukünftig zu Hunger in diesen Gebieten verursachen kann.