Der Februar began für das TDC mit einem Besuch der Vertreter der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP), der ältesten und größten sicherheitspolitischen Vereinigung in Deutschland. An der Spitze der Delegation stand Dr. Hans-Peter Bartels, Präsident der GSP, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages und Wehrbeauftragter des Deuschen Bundestages.
Während des dreitägigen Besuchs der GSP hatten die Gäste die Möglichkeit, die ukrainischen Parlamentsabgeordnete und die Vertreter der größten Wohltätigkeitsfonds zu treffen sowie die ukrainischen Behörden zu besuchen.
Die Delegation traf sich mit den ukrainischen Abgeordneten Maria Mesenzeva, Solomija Bobrowska und Halyna Jantschenko. Sie gaben Einblicke in die Arbeit der ukrainischen Behörden, erzählten von ihren Erlebnissen im Krieg und diskutierten die Perspektiven weiterer deutscher Unterstützung für die Ukraine.
Im Rahmen ihrer Reise besuchten die Mitglieder der Delegation das Büro der Serhij Prytula Stiftung, wo sie mehr über den Fonds, seine Geschichte, Ziele, Ergebnisse und Pläne erfuhren. Die Stiftungsmitglieder sprachen über die aktuellen militärischen und humanitären Bedürfnisse der Ukraine und wie genau internationale Partner das Land auf seinem Weg zum Sieg im Krieg wirksam unterstützen können. Die Gäste fragten ihrerseits über die Strategie für den Sieg der Ukraine und teilten ihre Meinung zur deutschen Politik der militärischen Unterstützung.
Neben der Serhij Prytula Stiftung informierte sich die Delegation auch über die United24-Initiative in deren Büro, wo Julija Solowej, Leiterin der Abteilung Partnerschaften, den Gästen das Projekt vorstellte und die Hauptbereiche der Arbeit des Fonds beschrieb.
In der Residenz des deutschen Botschafters in der Ukraine trafen die Gäste Botschafterin Anka Feldhusen und Oberstleutnant Robert Pröse. Während des fruchtbaren und informativen Gesprächs reflektierte die Botschafterin über den russisch-ukrainischen Krieg von seinem Beginn im Jahr 2014 an und beschrieb die Situation in der Ukraine vor und nach der großangelegten Invasion und den aktuellen Zustand der Wirtschaft im Land. Die Teilnehmer tauschten sich unter anderem über die Zukunft des Konflikts, die Militäroperationen und die notwendige militärische Unterstützung aus. Ein weiterer Diskussionspunkt war das Thema ukrainische Flüchtlinge, die derzeit in Deutschland leben.
Im Rahmen des Programms sprachen die deutschen Gäste mit dem Leiter der Ersten Terrirorialen Abteilung des Außenministeriums Rostyslaw Ogrysko und trafen mit der Führung des Logistikkommandos der Streitkräfte der Ukraine zusammen.
Die Delegation besuchte auch das Büro des Transatlantic Dialogue Center, wo der Präsident der Organisation, Maksym Skryptschenko, den Gästen die Arbeit der NGO präsentierte. Sie hatten auch die einzigartige Gelegenheit, mit den deutschen Freiwilligen der Internationalen Legion in einem Online-Meeting zu sprechen. Die Freiwilligen, die derzeit an der Front für die Ukraine kämpfen, teilten ihre Erfahrungen mit dem Beitritt zur Internationalen Legion, ihre Motivation und Pläne für die Teilnahme am Krieg und die militärischen Bedürfnisse, mit denen sie konfrontiert sind. Die Soldaten sagten, sie seien stolz darauf, Teil der ukrainischen Armee zu sein und für die Werte zu kämpfen, die für die Ukraine und Europa gemeinsam sind.
Neben verschiedenen Treffen hat die Delegation auch die Möglichkeit, die Auswirkungen des Krieges aus erster Hand zu beobachten. Die Gäste besuchten nicht nur eine Ausstellung über den russisch-ukrainischen Krieg, sondern hörten auch herzzerreißende Geschichten während ihrer Reise nach Butscha, Irpin und Borodjanka. Sie wurden durch die bekanntesten Orte geführt, an denen die Spuren russischer Kriegsverbrechen am sichtbarsten sind. Für die Besucher war es wohl der beeindruckendste Teil ihres kurzen, aber intensiven Besuchs in der Ukraine.
Der Schlusspunkt des Besuchs der GSP war der Runde Tisch mit ukrainischen Experten in der Kyjiwer Mohyla-Akademie. Die Themen der aktiven Diskussion mit Maksym Jakowlew, Oleg Radijtschuk, Roman Wojtowytsch, Oleksandr Krajew, Alexander Chara und Andrij Tschubyk umfassten unter anderem die Zeitenwende, die Wahrnehmung des russisch-ukrainischen Krieges in der deutschen Gesellschaft, die Möglichkeit einer Demokratisierung Russlands und die Perspektiven des NATO-Beitritts der Ukraine.
Solche Reisen sind für den Aufbau und die Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern von großer Bedeutung. Die Delegation konnte ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Bedürfnisse der Ukraine gewinnen. Darüber hinaus bot die Gelegenheit, direkt von ukrainischen Bürgern zu hören, wertvolle Einblicke und Perspektiven zu den Auswirkungen des Krieges, die künftige Entscheidungen und Maßnahmen Deutschlands beeinflüßen können. Die Möglichkeit, sich aus erster Hand über die Lage in der Ukraine zu informieren, spielt jetzt eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines konstruktiven Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.