Die Rolle der sozialen Medien bei der Radikalisierung der Jugend: Die Bundestagswahl 2025

Clock Icon 30 min read
By Oksana Labiak
Грудень 4, 2025

Contents

4 MB

Einleitung

Die Bundestagswahl 2025 offenbarte einen tiefgreifenden Wandel im politischen Verhalten der Jugend. Enttäuscht von den etablierten Parteien und frustriert über eine Abfolge von Krisen wandten sich junge Wählerinnen und Wähler eher ideologischen Extremen als einer gemäßigten Mitte zu. Ihre Entscheidungen waren weniger von einer konsistenten Ideologie bestimmt als vielmehr von emotionaler Bindung, Authentizität und der Suche nach dem Sinn in der Politik. Soziale Medien sind inzwischen zu entscheidenden Arenen geworden, in denen diese Einstellungen geprägt, verstärkt und radikalisiert werden. Diese Studie untersucht, wie digitale Kommunikation, populistische Strategien und charismatische Online-Figuren die politische Mobilisierung unter jungen Deutschen neu definiert haben und liefert Einsichten, die auch für andere etablierte Demokratien mit ähnlichen Generationenverschiebungen relevant sind.

Junge Wähler wenden sich von der Mitte ab

Die globale Finanzkrise von 2008 verstärkte zunächst die öffentliche Entfremdung von traditionellen politischen Parteien, denen vorgeworfen wurde, sozioökonomische Probleme nicht ausreichend anzugehen. Diese wachsende Unzufriedenheit bot extremistischen Narrativen sowohl von links als auch von rechts neuen Raum zur Legitimierung. Verstärkt wurde dieser Trend durch jüngere Krisen wie die COVID-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine, die Europas Politik und Wirtschaft erheblich beeinträchtigten. Diese Ereignisse führten zu einer zunehmenden innenpolitischen Polarisierung und einer Abkehr von den liberalen, globalistischen Normen der Nachkriegsordnung. Parteien wie die Alternative für Deutschland (AfD) und Die Linke konnten diese Stimmung erfolgreich für sich nutzen.

“ Die politische Mitte verliert Deutschlands Jungwähler „

Junge Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren stimmten bei der Bundestagswahl 2025 zunehmend für politische Extreme und wählten überdurchschnittlich häufig entweder die rechtsgerichtete AfD (21 %) oder die linksgerichtete Partei Die Linke (25 %). Im Gegensatz dazu erzielten die traditionell dominierenden Parteien – die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) in dieser jüngsten Wählergruppe ihre schwächsten Ergebnisse. Auch die Grünen, einst ein zentraler Bezugspunkt jugendlichen politischen Engagements, verzeichneten einen ihrer niedrigsten Stimmenanteile in dieser Bevölkerungsgruppe. Dennoch wird die stärkste Unterstützung für die AfD insgesamt bei den 35- bis 44-Jährigen erwartet, während ältere Generationen, insbesondere über 60-Jährige, weiterhin stärker zu der SPD und der CDU tendieren. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 stieg die Unterstützung für Die Linke unter jungen Wählerinnen und Wählern um rekordhafte 17 Prozentpunkte, jene für die AfD um 14 Prozentpunkte. Dieser Generationswechsel wird durch viele Faktoren vorangetrieben, darunter wirtschaftliche Veränderungen, politische Krisen und die Digitalisierung der politischen Kommunikation. Besonders die Digitalisierung der Politik erweist sich dabei als mächtige, aber bislang unterschätzte Triebkraft.

Heutzutage bieten soziale Medien einen Raum, in dem politische Identitäten geformt, geteilt und verstärkt werden, oftmals jenseits traditioneller Aufsichtsmechanismen. Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube und X ermöglichen es politischen Akteuren, junge Zielgruppen mit algorithmisch gesteuerten, personalisierten Inhalten anzusprechen, die sogenannte „Filterblasen“ erzeugen. Diese begrenzen die Vielfalt der wahrgenommenen Perspektiven und verstärken bestehende Überzeugungen. Populistische und radikale Akteure kombinieren emotional aufgeladene Botschaften, Humor und vereinfachte Slogans, um bei frustrierten oder marginalisierten jungen Menschen Anklang zu finden. Durch die Reduktion komplexer gesellschaftlicher Probleme auf binäre Gegensätze etwa „wir“ gegen „sie“ tragen sie zur weiteren Polarisierung des Diskurses bei. Politische Kommunikation wird dabei zunehmend vereinfacht und in kurze Videos oder Meme-artige Beiträge komprimiert, die Aufmerksamkeit rasch fesseln und starke emotionale Reaktionen hervorrufen sollen. Dieses Phänomen beschleunigt die Verbreitung extremistischer Narrative, untergräbt demokratische Teilhabe und schwächt die pluralistischen Grundlagen demokratischer Institutionen.

“ Algorithmusgesteuerte Inhalte fangen junge Nutzer in Filterblasen ein, die bestehende Vorurteile verstärken „

Im Rahmen dieser breiteren Entwicklung bietet Deutschland ein besonders aufschlussreiches Beispiel dafür, wie soziale Medien politische Einstellungen aktiv formen und zur Normalisierung extremistischer Rhetorik beitragen. Der Fall der AfD und der Linken zeigt, dass soziale Medien neue Formen politischer Mobilisierung ermöglichen, die sich von traditionellen Wahlkampfstrategien deutlich unterscheiden. Durch den Einsatz direkter Sprache und starker emotionaler Appelle gelingt es beiden Parteien, junge Wählerinnen und Wähler effektiver zu erreichen und zu mobilisieren als vielen Akteuren aus der politischen Mitte.

Insgesamt deuten die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 darauf hin, dass die politische Mitte bei den jüngsten Wählergruppen an Resonanz verliert. Stattdessen prägen die ideologischen Pole, die sozialistische Linke und die nationalistische Rechte, zunehmend die Mobilisierungsmuster der deutschen Jugend. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dürfte er die politische Polarisierung weiter verschärfen und die Koalitionsbildung in künftigen Wahlzyklen zusätzlich erschweren.

Der digitale Wandel in der deutschen Wahlpolitik

“ Mehr als die Hälfte der Wähler gibt zu, unsicher zu sein, welchen Online-Quellen sie vertrauen können „

Das deutsche Wahlsystem hat in jüngster Zeit erhebliche rechtliche und politische Reformen durchlaufen, die darauf abzielen, seine Funktionsfähigkeit und Gerechtigkeit zu verbessern. Das im Juni 2023 in Kraft getretene geänderte Bundeswahlgesetz zielte darauf ab, die Größe des Bundestages von 733 auf 630 Sitze zu reduzieren und Überhang- sowie Ausgleichsmandate durch die Einführung des Mechanismus der Zweitstimmendeckung abzuschaffen. Der Wahlkalender wurde nach einem Misstrauensvotum im Dezember 2024 angepasst, das zur Auflösung des Bundestages und zur Ansetzung vorgezogener Neuwahlen am 23. Februar 2025 führte. Der verkürzte Zeitplan zwang die politischen Parteien dazu, ihre Wahlkampfstrategien innerhalb eines engen Rahmens neu auszurichten. Infolgedessen nutzten viele Parteien digitale Tools und Online-Plattformen als primäre Mittel zur Kontaktaufnahme.

Die Veränderungen in der Rezeption und Verbreitung wahlrelevanter Informationen werden von zwei Trends geprägt: der zunehmenden Digitalisierung politischer Kommunikation und dem Bedeutungsverlust traditioneller Medien. Aktuelle Daten einer repräsentativen Umfrage von Bitkom unter 1.002 Wahlberechtigten zwischen der zweiten und vierten Kalenderwoche 2025 zeigen eine deutliche Diversifizierung der Mediennutzung. Während persönliche Gespräche (82 %) und Fernsehsendungen (76 %) weiterhin als vertrauenswürdigste Informationsquellen gelten, haben sich digitale Plattformen als drittwichtigste Quelle fest etabliert (69 %). Dazu zählen Webseiten, mobile Apps, digitale Medieninhalte, soziale Netzwerke und Messengerdienste. Unter den digitalen Kanälen dominieren Nachrichtenportale und Apps (63 %), gefolgt von sozialen Medien (51 %). Die Vermischung von traditionellem und digitalem Medienkonsum weist auf einen Wandel von linearen, Top-Down-Kommunikationsmodellen hin zu stärker partizipativen und mehrgleisigen Formen.

63 % der Befragten stimmen zu, dass Wahlerfolg heute von aktiver Präsenz in sozialen Netzwerken abhängt. Dennoch sind 68 % der Ansicht, dass etablierte Parteien die strategische Bedeutung sozialer Medien bislang nicht ausreichend erkannt haben. Im Gegensatz dazu sind 78 % überzeugt, dass populistische Parteien, allen voran die Alternative für Deutschland, ihren Einfluss durch den geschickten Einsatz dieser Plattformen erheblich ausbauen konnten. Diese digitale Asymmetrie hat besondere Auswirkungen auf jüngere WählerInnen: 66 % der Befragten äußern Sorgen über den Einfluss der AfD auf Jugendliche durch soziale Netzwerke. Obwohl 80 % angeben, dass ihre eigene Wahlentscheidung nicht oder nur geringfügig durch die Präsenz der Parteien in den sozialen Medien beeinflusst wurde, kann die kumulative Wirkung digitaler Wahlkampagnen, insbesondere bei den sensibleren Wählergruppen, nicht außer Acht gelassen werden.

“Die Wähler sind zunehmend auf externe Instrumente und Technologien angewiesen, um konkurrierende politische Programme zu bewerten, während der demokratische Prozess durch Desinformation und den Vertrauensverlust in Online-Quellen herausgefordert wird „

Die Bundestagswahl 2025 markiert in mehrfacher Hinsicht eine Abkehr von der traditionellen Wahldynamik in Deutschland. Erstens verlassen sich Wähler zunehmend auf externe Werkzeuge und Technologien, um politische Angebote zu bewerten. So berichten 28 % der Befragten von Schwierigkeiten beim Verständnis der Parteiprogramme und 32 % haben bereits digitale Entscheidungshelfer wie den Wahl-o-Mat genutzt. Darüber hinaus können sich 43 % vorstellen, KI-gestützte Systeme zur Orientierung bei ihrer Wahlentscheidung einzusetzen – ein Hinweis auf das wachsende Vertrauen in algorithmische Vermittlung.

Zweitens wird der demokratische Prozess durch Desinformation und den Vertrauensverlust in Online-Quellen herausgefordert. Eine deutliche Mehrheit (75 %) ist der Meinung, dass die deutsche Demokratie unzureichend auf die wirksame Bekämpfung von Desinformation vorbereitet ist. Zudem räumen 56 % ein, häufig unsicher zu sein, welchen Online-Quellen sie vertrauen können. Insgesamt wird mit der zunehmenden Verwischung der Grenzen zwischen traditionellem und digitalem Wahlkampf sowohl das Potenzial für politisches Engagement als auch das Risiko für die demokratische Integrität sichtbarer. Die verstärkte Abhängigkeit von digitalen Instrumenten verändert nicht nur den Zugang zu politischen Informationen und deren Bewertung, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für Einflussnahme, Manipulation und Polarisierung.

Triebkräfte der Radikalisierung von Jugendlichen

“Junge Wähler wollen Klarheit, Ehrlichkeit und sichtbare Taten – keine politische Zweideutigkeit „

Die Zustimmung junger Menschen zu Parteien der extremen Linken und Rechten beruht nicht unbedingt auf langjährigen Überzeugungen, sondern auf dem Wunsch nach systemischer Veränderung. Die AfD spricht beispielsweise junge Männer an, die in einer unsicheren Welt nach Klarheit und Kontrolle suchen, während Die Linke insbesondere junge Frauen mobilisiert, die sich für soziale Gerechtigkeit und Antidiskriminierung einsetzen. Unter den 18- bis 24-Jährigen wählten über ein Drittel der Frauen Die Linke, wohingegen etwa ein Viertel der jungen Männer der AfD ihre Stimme gab. Die wahrgenommene Untätigkeit und mangelnde Reaktionsfähigkeit der Parteien der politischen Mitte haben junge Wähler dazu veranlasst, sich Gruppen zuzuwenden, die sofortige und kompromisslose Veränderungen versprechen. Gleichzeitig sind viele dieser Wähler weiterhin offen dafür, in Zukunft die Partei zu wechseln. Sie suchen in der Politik Sicherheit, Ehrlichkeit und Wirksamkeit. Sie schätzen direkte Kommunikation, sichtbares Handeln und ein gewisses Maß an Entschlossenheit, selbst wenn diese gelegentlich radikal anmutet.

Junge Wähler weisen häufig ein tiefes Misstrauen gegenüber politischen Eliten und Institutionen auf. Diese Generation ist inmitten zahlreicher Krisen wie finanzieller Instabilität, einer globalen Pandemie und Klimakatastrophen erwachsen geworden, was die Überzeugung gestärkt hat, dass das bestehende politische System nicht in der Lage ist, sinnvolle Ergebnisse zu liefern. Folglich wenden sich viele junge Menschen radikalen Parteien nicht aus ideologischer Nähe zu, sondern aus Ablehnung des Status quo.

Empirische Daten aus dem Jahr 2024 verdeutlichen, in welchem Ausmaß konkrete sozio-politische und wirtschaftliche Sorgen diese Neuorientierung antreiben. Laut der Studie von Shell Energy bezeichneten 81 % der 12- bis 25-Jährigen den Krieg in der Ukraine als ihre größte Sorge, gefolgt von Armut (67 %) und Umweltverschmutzung (64 %). Während sowohl Die Linke als auch die AfD die Frustration der Jugend in politische Mobilisierung umwandeln, unterscheiden sich der ideologische Inhalt und der soziokulturelle Rahmen ihrer Appelle deutlich voneinander.

“Radikale Parteien bieten jungen Menschen das, was die Mitte nicht leistet: Entschlossenheit „

Die Linke artikuliert ihren Radikalismus in Bezug auf Inklusivität, soziale Gleichberechtigung und Umverteilung und positioniert sich als Verteidigerin marginalisierter Gruppen und Garantin sozioökonomischer Rechte. Ihre Rhetorik betont Solidarität über ethnische und kulturelle Grenzen hinweg. Migration wird als humanitäre Notwendigkeit verstanden, nicht als Bedrohung. Demgegenüber beruht der Radikalismus der AfD auf ausschließendem Nationalismus, fordert eine restriktive Migrationspolitik und propagiert kulturelle Homogenität als Mittel zur Wiederherstellung gesellschaftlicher Stabilität. Während Die Linke eine Ausweitung des Wohlfahrtsstaates auf alle Bewohner anstrebt, strebt die AfD eine Einschränkung an, räumt Staatsangehörigen Vorrang vor Nichtstaatsangehörigen ein und betrachtet Sozialpolitik als Instrument zur Bewahrung der nationalen Identität.

Quelle: TTRex – Thinktank Rechtsextremismus und Das Progressive Zentrum

Das Material der Fokusgruppe, erhoben von der Agentur für Wahl- und Meinungsforschung Pollytix in Zusammenarbeit mit dem Progressiven Zentrum (DPZ) und dem Thinktank Rechtsextremismus (TTRex), zeigt, dass junge AfD-Wähler andere Parteien mit einer Mischung aus Kritik, Enttäuschung und gelegentlichem Respekt betrachten. Die CDU (Union) und die SPD werden als alte, traditionelle Parteien wahrgenommen, die keine neuen Ideen hervorbringen. Viele AfD-Wähler berichten, dass diese Parteien zu viele Versprechen ohne reale Umsetzung gemacht hätten, insbesondere in Bereichen wie Kinderbetreuung oder Wirtschaftspolitik. Einige AfD-Wähler sagen, dass sie früher die CDU aufgrund gemeinsamer Standpunkte unterstützt hätten, aber aufgrund der schwachen Leistung der CDU sowohl in der Regierung als auch in der Opposition das Vertrauen verloren hätten. Sie kritisieren die Partei dafür, dass sie wichtige Reformen nicht umgesetzt hat, und sind der Meinung, dass es ihr an Stärke und Beständigkeit mangelt. Gleichwohl sehen viele die CDU weiterhin als ihnen ideologisch nächststehende Partei und einige unterstützen sogar die Idee einer Zusammenarbeit zwischen der CDU und der AfD.

Parteien wie FDP, Die Grünen und Die Linke werden deutlich kritischer beurteilt. Die Grünen werden als „seltsam“ oder „unrealistisch“ beschrieben; dennoch respektieren einige AfD-Wähler ihre klare und konsistente Haltung, insbesondere in der Energiepolitik und bei Frauenrechten. Die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit ist vielen jungen AfD-Wählern noch vergleichsweise unbekannt. Angesichts ihrer Präsenz im Bundesrat und im Europäischen Parlament sowie ihrer links-populistischen und europaskeptischen Positionen erfahren ihre Ideen jedoch gelegentlich Anerkennung, da sie als neuer Akteur mit Potenzial wahrgenommen wird. Bemerkenswert ist es, dass junge AfD-Anhänger nicht vollständig ausschließen, künftig wieder andere Parteien zu wählen, sofern diese glaubhaft beweisen, dass sie ehrlich, konsequent und stärker an den Bedürfnissen jüngerer Generationen orientiert handeln.

Die Rolle der sozialen Medien bei der Prägung der politischen Präferenzen der Jugend

Dieses Kapitel präsentiert eine Inhaltsanalyse der Online-Präsenz von fünf großen deutschen Parteien – der Christlich Demokratischen Union (CDU), der Christlich-Sozialen Union (CSU), der Alternative für Deutschland (AfD), der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und Die Linke – auf TikTok und Instagram während des Wahlkampfzeitraums. Der Untersuchungszeitraum umfasst die Zeit vom 17. Dezember 2024 bis zum 22. Februar 2025. Die Auswahl dieser Daten folgt der Logik des deutschen Wahlzyklus. Das Anfangsdatum fällt mit dem Tag zusammen, an dem die großen deutschen Parteien offiziell ihre Wahlprogramme vorstellten und damit die aktive Phase des Wahlkampfs einleiteten. Zuvor hatte der Bundestag am 16. Dezember ein Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Olaf Scholz verabschiedet, was zur Auflösung der Regierung und zur Entscheidung führte, vorgezogene Neuwahlen am 23. Februar 2025 abzuhalten. Das Enddatum der Studie entspricht dem letzten vollständigen Tag vor dem Wahldatum. Dieser Zeitpunkt stellt eine logische Grenze der Vorwahlkommunikation dar, weil er das Ende der öffentlichen Kampagnenaktivitäten markiert. Die Auswahl dieses Zeitraums ermöglicht es, das gesamte Spektrum der digitalen Aktivitäten der Parteien in den sozialen Medien während des offiziellen Wahlkampffensters abzubilden.

Die Analyse orientiert sich an den folgenden Schlüsselindikatoren: Anzahl der Follower auf TikTok und Instagram; Gesamtzahl der während des offiziellen Wahlkampfzeitraums veröffentlichten Beiträge; Charakter der Video- und Bildinhalte, klassifiziert als: positiv (z. B. Selbstpräsentation, Hervorhebung von Erfolgen oder Vorstellung politischer Vorschläge), negativ (z. B. Angriffe auf politische Gegner), humor- oder memebasierter Inhalt, der zu Viralität und informellem Engagement beitragen kann; zentrale Botschaften der Kampagne und deren Kohärenz mit dem offiziellen Parteiprogramm, einschließlich der Frage, inwieweit die drei wichtigsten Wahlkampfbotschaften mit den jeweiligen Manifesten übereinstimmen oder ob sie Vereinfachungen, populistische Neuformulierungen oder thematische Abweichungen darstellen; sowie die Rolle politischer Persönlichkeiten auf sozialen Medien.

Methodik

Die Analyse wurde manuell durchgeführt, um ein hohes Maß an Genauigkeit und kontextuellem Verständnis sicherzustellen. Jeder Beitrag, der von den ausgewählten Parteien im definierten Wahlkampfzeitraum auf TikTok und Instagram veröffentlicht wurde, wurde einzeln betrachtet und anhand der festgelegten Kriterien kodiert. Dieser Verfahren umfasste die Erfassung quantitativer Kennzahlen wie Followerzahlen, Gesamtzahl der Beiträge sowie die Häufigkeit verschiedener Inhaltsarten, ebenso wie qualitative Bewertungen des Tons, der Formulierung der Botschaften und der Übereinstimmung mit dem offiziellen Parteiprogramm. Alle Kodierungsentscheidungen wurden von der Forscherin getroffen, um die Konsistenz innerhalb des Datensatzes zu gewährleisten. Der daraus entstehende Datensatz diente sowohl als Grundlage für deskriptive statistische Zusammenfassungen als auch für interpretative Analysen.

Anzahl der Follower (Stand: 11. Juni 2025)

Auf TikTok, einer Plattform, die für ihr jüngeres, politisch weniger gebundenes, aber emotional reaktionsfreudiges Publikum bekannt ist, ragt die AfD mit einer deutlich höheren Followerzahl (607,8 Tsd.) heraus als jede andere Partei. Diese rechtsextreme Partei übertrifft sogar etablierte Akteure wie die SPD (87,2 Tsd.) und die CDU (83,4 Tsd.) deutlich. Auch Die Linke weist mit 411,4 Tsd. Followern eine beträchtliche Reichweite auf, was auf eine relativ starke Online-Präsenz unter linksorientierten jungen Zielgruppen hindeutet. Im Gegensatz dazu hat die CSU mit 161,1 Tausend Followern eine geringere Reichweite auf TikTok, was wahrscheinlich auf ihr eher regionales und konservatives Profil zurückzuführen ist. Interessanterweise hat die regionale CSU auf TikTok mehr Follower (161,1 Tsd.) als die bundesweite CDU (83,4 Tsd.). Diese Diskrepanz lässt sich zumindest teilweise durch Unterschiede in der Nutzungsdauer der Plattform erklären: Während die CDU ihren ersten TikTok-Beitrag erst am 26. Februar 2024 veröffentlichte, begann die CSU bereits am 8. März 2021 mit dem Posten und konnte somit über einen deutlich längeren Zeitraum Publikum aufbauen. Auf Instagram zeigt Die Linke erneut eine starke digitale Reichweite mit 512 Tsd. Followern, gefolgt von der AfD mit 320 Tsd. und der CDU mit 198 Tsd. Die SPD (155 Tsd.) und die CSU (84,3 Tsd.) liegen deutlich dahinter. Diese Zahlen legen nahe, dass die AfD TikTok dominiert, während Die Linke eine größere Anhängerschaft auf Instagram aufweist.

Gesamtzahl der Beiträge während des Kampagnenzeitraums

Bemerkenswert ist, dass die AfD trotz ihrer großen Followerbasis während des Wahlkampfzeitraums nur 23 TikTok-Beiträge veröffentlichte. Dies deutet auf eine Strategie hin, die stärker auf virale Reichweite und algorithmische Verstärkung setzt als auf eine hohe Produktionsfrequenz. Im Gegensatz dazu waren die CDU und die SPD auf TikTok am aktivsten, mit 158 bzw. 157 Beiträgen. Dies weist auf einen traditionelleren Ansatz hin, der auf Sichtbarkeit durch kontinuierliches Posten abzielt. Auf Instagram führt erneut die CDU mit 346 Beiträgen im Wahlkampfzeitraum, dicht gefolgt von der SPD (299) und der CSU (276). Die AfD (122) und Die Linke (175) verfolgten offenbar eine eher moderate Posting-Strategie.

 CDUCSUAfDSPDDie Linke
Anzahl der Follower
(TikTok)
83.400161.100607.80087.200411.400
Anzahl der Follower
(Instagram)
198.00084.300320.000155.000512.000
Gesamtzahl der Beiträge während des
Kampagnenzeitraums (TikTok)
1586223157126
Gesamtzahl der Beiträge während des
Kampagnenzeitraums
(Instagram)
346276122299175

Charakter der Video- und Bildinhalte

CDU – Positiver Ton, wirtschaftlicher Schwerpunkt

Trotz eines gemeinsamen Wahlprogramms und einer gemeinsamen Bundestagsfraktion verfolgten die CDU und die CSU unterschiedliche Strategien in den sozialen Medien. Obwohl die Parteien innerhalb derselben Bundesländer keinen Wahlkampf gegeneinander führten (die CDU tritt außerhalb Bayerns an, die CSU ausschließlich in Bayern), blieb ihre Online-Kommunikation weitgehend getrennt. Im analysierten Zeitraum wurden lediglich 11 Beiträge gemeinsam von CDU und CSU veröffentlicht, und nur 6 Beiträge zeigten sowohl die CSU- als auch den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Diese geringe Überschneidung unterstreicht die institutionelle und kommunikative Autonomie der beiden Parteien und zeigt, dass sie im deutschen Wahlsystem separate Identitäten wahren müssen, da jede Partei die Fünf-Prozent-Hürde eigenständig überwinden muss.

Ein wesentliches Merkmal des Wahlkampfs der Christlich-Demokratischen Union für die Bundestagswahl 2025 ist die klare Konzentration auf die Wirtschaftspolitik als wichtigstes Mittel der Partei, um Unterstützung zu gewinnen und ihre Botschaft zu vermitteln. Die CDU stellte wirtschaftspolitische Themen nicht als ein Politikfeld unter vielen dar, sondern als den zentralen Bereich, durch den alle anderen Herausforderungen wie soziale Stabilität, demografischer Wandel, technologische Innovation und nationale Souveränität angegangen werden müssen. Überwiegend setzte die Partei auf positive Inhalte, in denen politische Vorschläge, wirtschaftliche Erneuerung und Führungskompetenz betont wurden. Ein erheblicher Teil der Video- und Infografikbeiträge konzentrierte sich auf konkrete Reformen wie Steuerentlastungen, Innovationen im Rentensystem, Deregulierung und Investitionen in digitale Infrastruktur. Diese Inhalte wurden meist mit klaren Visualisierungen, optimistischen Slogans, etwa #wiedernachvorne, und inklusiven Bildern präsentiert, die insbesondere die Mittelschicht, kleine Unternehmen und junge Familien ansprachen. Merz wurde nicht nur als Alternative zu Scholz dargestellt, sondern als Kraft, die in der Lage sei, einen zehnjährigen Rückgang der deutschen Wirtschaftskraft umzukehren.

Gleichzeitig veröffentlichte die CDU zahlreiche negative Inhalte, die sich hauptsächlich gegen die Ampelkoalition (SPD, Grüne, FDP) richteten und den langfristigen Abstieg Deutschlands den unter Olaf Scholz und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck verfolgten politischen Maßnahmen zuschrieben. Diese Beiträge erhoben häufig Vorwürfe der finanziellen Fehlsteuerung, der Unentschlossenheit und der moralischen Schwäche. Auch die AfD wurde als gefährliche, undemokratische Kraft dargestellt, und die CDU schloss jegliche Zusammenarbeit mit der rechtextremen Partei ausdrücklich aus.

Obwohl weniger dominant, wurden humorvolle Elemente eingesetzt, um virale Interaktion und Identifizierbarkeit zu fördern, und spielten eine ergänzende Rolle. Ein Beispiel ist der Beitrag zum Valentinstag, der die emotionale Symbolik der Liebe mit staatsbürgerlicher Verantwortung und wirtschaftlicher Erneuerung kombinierte: “Heute: Deiner Liebe das Herz schenken. Und am 23. Februar: Deinem Land“. Diese doppelte Ansprache verband persönliche Emotionen mit einem national ausgerichteten Aufruf zur Wahlbeteiligung und wirkte gleichzeitig emotional ansprechend und ideologisch konsistent.

Ein deutliches Beispiel für hybriden Inhalt in der digitalen CDU-Kampagne 2025 – eine Mischung aus Ironie und gezielter politischer Kritik – sind Social-Media-Beiträge, in denen gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger mit den zufällig gleichen Nachnamen wie Habeck, Lindner und Scholz satirisch dargestellt wurden, wie sie ihre Stimme für Friedrich Merz und die CDU abgeben. Obwohl diese Personen keinerlei Beziehung zu den tatsächlichen Regierungsmitgliedern hatten, erzeugten die gemeinsam genutzten Nachnamen sofort Assoziationen zu den Parteiführern der Grünen, der FDP und der SPD. Dieses Spiel mit den ehemaligen Regierungschefs unterstrich den strategischen Einsatz von Ironie und Humor durch die CDU, um auf eine weit verbreitete Unzufriedenheit hinzuweisen. Die Bildunterschrift „Selbst die Ampelkoalition entscheidet sich für politischen Wandel“ bekräftigte die Vorstellung, dass die Notwendigkeit eines politischen und wirtschaftlichen Wandels offensichtlich sei.

CSU – Konfrontation statt Konsens

Die visuellen und narrativen Strategien, die die Christlich-Soziale Union (CSU) während des Wahlkampfes einsetzte, zeigen einen überwiegend negativen und konfrontativen Ton, der mit ausgewählten positiven Botschaften zu bayerischer Identität, Sicherheit und wirtschaftlicher Kompetenz verwoben ist. Humorvolle oder informelle Inhalte waren vergleichsweise selten; wenn sie vorkamen, waren sie subtil und erfüllten eher eine symbolische als eine unterhaltende Funktion.

Die Kampagne der CSU in den sozialen Medien war stark von negativen Botschaften geprägt, die sich insbesondere gegen die „Ampelkoalition“ richteten. Wiederholt griff die Partei die Bundesregierung wegen des Cannabisgesetzes, der Energiepolitik, der Migrationsagenda und der Regelungen zur geschlechtergerechten Sprache an. Darüber hinaus, obwohl die CSU in manchen Bereichen, etwa bei restriktiven Positionen zu Migration oder nationaler Identität, Überschneidungen mit der AfD aufwies, distanzierte sie sich deutlich, indem sie die AfD als gefährlich, antieuropäisch und schädlich für deutsche Interessen darstellte.

Die CSU nutzte positive Inhalte gezielt, insbesondere wenn es darum ging, den regionalen Stolz und die kulturelle Besonderheit Bayerns zu betonen. Die Partei stellte Bayern als erfolgreiches Modell innerhalb Deutschlands bei der Zahl der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen, bei Risikokapitalinvestitionen und bei der Schaffung von Arbeitsplätzen im Automobilsektor dar. Diese Inhalte vermittelten Kompetenz, Tradition und Innovation in einem kohärenten regionalen Narrativ. Die digitale Präsenz der CSU stützte sich zwar nicht stark auf Humor, integrierte jedoch strategisch subtile, kulturell relevante Inhalte. Ein prägnantes Beispiel ist ein Video, in dem eine Kellnerin „Halbe Hendl“ (ein halbes Hähnchen) und „Halbe Bier” (ein halbes Liter Bier) serviert, mit dem Untertitel: „Keine halben Sachen! Mit Erst- und Zweitstimme CSU wählen!“.

AfD – Satire als Überzeugungsstrategie

Negative Inhalte, die sich durch einen stark konfrontativen Charakter auszeichnen, bilden die vorherrschende Kategorie. Mehr als ein Fünftel der Instagram-Beiträge der AfD enthäl scharfe Kritik an bestimmten Politikerinnen, Politikern oder Parteien, begleitet von ausführlichen textlichen Begründungen für deren angebliches Versagen. Dies umfasst aggressive Angriffe auf politische Gegner, insbesondere auf die „Ampelkoalition“, aber auch auf die CDU/CSU. Einwesentlicher Bestandteil dieser negativen Rahmung besteht in der Nutzung von Sündenbockund Angstargumenten, hauptsächlich im Zusammenhang mit Migration. Zentrale politische Figuren wie Olaf Scholz, Nancy Faeser, und Angela Merkel wurden regelmäßig verunglimpft und für verschiedene nationale „Misserfolge“ verantwortlich gemacht, die vom Atomausstieg über Masseneinwanderung bis hin zu COVID-19-Beschränkungen reichten. Selbst die CDU wurde häufig als „falsche Alternative“ dargestellt, die an der angeblichen Fehlsteuerung des Landes mitbeteiligt sei. Vorwürfe von Doppelstandards, Zensur und bürokratischer Übergriffigkeit dienten dazu, das Bild einer repressiven liberalen Elite zu zeichnen, die im Gegensatz zu den „wirklichen Menschen“ stehe.

Positive Inhalte zeigten die von der AfD vorgeschlagenen politischen Alternativen, darunter die Rückkehr zur Kernenergie, die Abschaffung von CO2-Steuern, Bürokratieabbau, Steuersenkungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Förderung von „Remigration“ ohne finanzielle Anreize. Die Kommunikationsstrategie der Partei zielte darauf ab, sich als „Volkspartei“ zu inszenieren und damit den Anspruch zu erheben, die einzige Kraft zu sein, die etablierte Eliten und Lobbyinteressen herausfordere. Darüber hinaus unterstützte die AfD aktiv Persönlichkeiten wie Donald Trump und präsentierte dessen „Megaentscheidungen“, etwa den Ausstieg aus dem Pariser Abkommen oder seine Zwei-Geschlechter-Politik, als Vorbild für ihr eigenes entschlossenes Handeln in Deutschland. Dies verknüpfte ihre Agenda mit einem erfolgreichen populistischen, nationalistischen Ansatz und unterstrich den Anspruch, nationale Interessen zu priorisieren, um „Deutschland wieder groß“ zu machen.

Die Kommunikationsstrategie der AfD kombinierte deutlich Satire und Populismus, was in den digitalen Medien dank humorvoller und auf Meme basierende Inhalte erhebliche Wirkung entfaltete. Ein zentrales Element dieser Strategie bestand in visuellen Metaphern wie der „Beitragszahler-Kuh“. Dieses Bild zeigt gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger, die vom Staat ausgebeutet werden, zum Beispiel durch erhöhte Krankenkassenbeiträge. Die Darstellung setzt bewusst auf Übertreibung: Eine erschöpfte Kuh, umgeben von Eimern, die für abgeführte Gelder stehen, verstärkt das Narrativ von systemischer Ungerechtigkeit und staatlicher Übergriffigkeit.

Humor und Ironie durchzogen auch die Angriffe der AfD auf politische Persönlichkeiten. Angela Merkel wurde als Symbol für elitäre Distanz und gescheiterte Führung dargestellt; ihr steuerfinanziertes Büro nach dem Ausscheiden aus dem Amt erhielt etwa die Bezeichnung „Luxus-Kommandostand“ angesichts zunehmender Armut. Zudem wurden Anspielungen auf „nordkoreanischen Applaus“ genutzt, um ihren fortgesetzten Einfluss innerhalb der CDU zu verspotten. Bundeskanzler Olaf Scholz war ebenfalls verspottet. Seine Rede in Davos, in der er vor Rechtsextremismus warnte, wurde als Angriff auf Elon Musk umgedeutet, den die AfD als populistischen Verbündeten darstellt. Scholz wurde als „Pöbler im Kanzleramt“ bezeichnet; diese Darstellung wurde mit überzogenen Behauptungen verknüpft, Deutschland sei zunehmend isoliert in einer Welt, die angeblich von rechten Regierungen dominiert werde – eine satirische Reaktion auf die Einordnung konservativer Regierungen im Ausland als „rechtsextrem“ durch den politischen Mainstream.

SPD – Politik zuerst, Persönlichkeit danach

Die Kampagne der SPD in den sozialen Medien zeichnet sich durch zwei zentrale Merkmale aus: programmatische Versprechen und direkte politische Opposition. Die positiven Inhalte sind umfangreich und politikorientiert; ein erheblicher Teil der Kampagnenvideos konzentriert sich auf die Vorstellung konkreter SPD-Politikvorschläge, wie etwa die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 15 € bis 2026, Investitionsanreize durch den „Made in Germany“-Bonus sowie Maßnahmen zur Steuerentlastung für 95% der Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus werden diese Vorschläge durch greifbare, alltägliche Beispiele veranschaulicht, etwa zusätzliches Einkommen für eine vierköpfige Familie oder kostenfreie Schulmahlzeiten wodurch die Wählernähe gestärkt wird. Olaf Scholz steht im Zentrum dieser visuellen Kommunikation. Seine Präsenz ist beständig; er tritt in zahlreichen Redeausschnitten, Interviewpassagen und Kampagnenvideos auf, in denen er die Parteipolitik erläutert und seine Vision für Deutschland darlegt.

Gleichzeitig zeigt die Kampagne eine stark antagonistische Dimension, da sie systematisch auf Kontraste und Opposition setzt, sichtbar in der Dichotomie zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz sowie im weiteren Sinne zwischen der SPD und der CDU/CSU. Merz wird als visionslos dargestellt, dessen wirtschaftliche Vorschläge unverhältnismäßig den Wohlhabenden zugutekommen. Diese oppositionellen Botschaften dienen der Mobilisierung von Unterstützern durch eine Strategie, die in polarisierten politischen Umfeldern Resonanz findet. Dieser Kontrast wird durch Slogans wie „Während der Eine [Merz] Bücher schreibt, arbeitet der Andere [Scholz]“ noch verstärkt. Ein weiteres Beispiel umfasst die Verspottung der symbolischen CDU-Kampagne zur Senkung der Dönerpreise, auf die die SPD mit der Betonung ihres Fokus auf faire Löhne reagiert, statt oberflächliche Versprechungen zu machen. Außerdem nimmt die Kampagne einen kritischen Ton gegenüber der AfD und deren Herausforderungen für die deutschen demokratischen Normen an. Die SPD zieht eine klare moralische Grenze und betont wiederholt: „Wir kooperieren nicht mit Rechtsextremen“.

Neben den positiven und oppositionellen Inhalten setzt die SPD auch humorvolle und auf Meme basierende Elemente ein. Diese folgen oft viralen Formaten, wie der Meme-Struktur “Nobody: … SPD: …”, die ironisch politische Slogans mit den tatsächlichen Prioritäten der Partei kontrastiert, z. B. „Wir sagen, wir wollen Wirtschaftswachstum. Aber eigentlich wollen wir besseren öffentlichen Nahverkehr“. Jugendorientierte Umgangssprache und lockere Ausdrucksweise, die von hochrangigen Parteimitgliedern, wie beispielsweise Lothar Bindings Gebrauch von Begriffen wie „slay“ und „vibes“, um die Atmosphäre auf den Parteikonferenzen zu beschreiben. Diese informelle Ebene schwächt die Ernsthaftigkeit der Kampagne nicht; vielmehr humanisiert sie die Marke SPD und erhöht ihre Teilbarkeit in digitalen Räumen.

Die Linke – Popkultur trifft Klassenpolitik

Ein erheblicher Teil der visuellen Inhalte von Die Linke war eindeutig positiv geprägt, mit Schwerpunkt auf sozialer Gerechtigkeit und klar formulierten politischen Vorschlägen. Zahlreiche Reels und Karussell-Posts widmeten sich der Erläuterung der zentralen Positionen der Partei zu Themen wie Wohnen, Energiegerechtigkeit, Investitionen in das öffentliche Gesundheitssystem und Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. Diese Materialien nutzten einfache visuelle Layouts, Infografiken oder dynamische Erklärformate, die von ParteivertreterInnen wie Heidi Reichinnek oder Jan van Aken erläutert wurden.

Darüber hinaus unterstrichen Videos und Beiträge, die internes Wachstum, erfolgreiche Demonstrationen und digitale Tools wie den Mietrechner oder den Heizkosten-Checker hervorhoben, Die Linke als strategisch innovativ und handlungsorientiert. Die Partei wollte sich somit als wirksam und aktionsorientiert darstellen, nicht nur als Oppositionsstimme. Informationsclips, die Wahlmechanismen erklärten, zum Beispiel den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme, insbesondere wenn jüngere InfluencerInnen diese verständlich erklärten, trugen zur politischen Bildung bei und förderten gleichzeitig die Agenda der Partei.

Auf der anderen Seite gab es eine ausgeprägte Schicht negativer Inhalte, die darauf abzielte, politische Gegner zu delegitimieren, insbesondere die AfD und die CDU/CSU. Friedrich Merz wurde kritisiert, weil er „sein Versprechen gebrochen“ habe, indem er mit der AfD kooperierte, und der Aufruf zum Verbot der AfD wurde durch Vergleiche mit der Nazi-Partei begleitet. Überdies beinhalteten Hinweise auf den Einfluss von MilliardärInnen und Unternehmenslobbyismus oft konkrete Zahlen, etwa 40 Millionen Euro an Lobbyausgaben der Finanzindustrie, was der ideologischen Kritik faktische Gewichtung verlieh. Visuelle Darstellungen richteten sich gegen Persönlichkeiten wie Elon Musk, Oliver Bäte (Allianz), und DAX-Vorstandsvorsitzende die als „Klimaschädlinge“ und „Demokratiezerstörer“ gezeigt wurden, die ihr Vermögen für Einflussnahmen nutzten. Slogans wie “Tax the DAX” und „Die AfD hat Musk! Wir haben Dich!“ verstärkten die Kritik und präsentierten Die Linke als ethische Kontrollinstanz.

Besonders auffällig an der Kommunikationsstrategie der Linken in diesem Wahlzyklus war die umfangreiche Nutzung von humorvollen und auf Meme basierende Inhalten, die junge WählerInnen ansprechen sollten. So wurde beispielsweise eine Kampagne am Valentinstags mit den Worten wie „Bist du die Vermögenssteuer oder warum lässt du mein Herz höher schlagen?” gestaltet, die Klassenpolitik humorvoll über romantische Tropen vermittelte. Ähnlich enthielt weihnachtliches Material eine umgeschriebene Version von „Santa Baby“ mit politischen Forderungen statt Geschenken: „Kein Cum-Ex-Kanzler, kein Blackrock-Merz“. Um ideologische Botschaften in popkulturelle Referenzen einzubetten, bediente sich die Linke ideologisch kodiertem Humor. So wurde ein stilisiertes Bild verwendet, das die Parteiführung mit einer Boyband der 1990er Jahre verglich, was sowohl das politische Branding verspottete als auch feierte. Weiterhin wurde Humor eingesetzt, um Weihnachtsmann mit Sozialismus zu assoziieren („Weihnachtsmann ist ein Roter“) oder Elon Musk als faschistisch-neigende Milliardär zu zeigen, um neoliberale Tech-Eliten zu kritisieren. Zusätzlich nutzte Die Linke provokante Stilmittel für ernste Themen wie wirtschaftliche Ungerechtigkeit, Faschismus oder Klassenkampf und bediente sich dabei der visuellen Grammatik der Meme-Kultur, einschließlich surrealer Schnitte, dramatischer Zooms und ironischer Untertitel. Dieser Ansatz ermöglichte es der Partei, kulturell relevant zu bleiben und die Absurdität von Eliteprivilegien oder rechtspopulistischer Rhetorik hervorzuheben.

Kernbotschaften und Konsistenz der Botschaften mit dem offiziellen Parteiprogramm

CDU/CSU

1.Wirtschaftliche Revitalisierung

Die Botschaften der CDU/CSU in den sozialen Medien zur wirtschaftlichen Revitalisierung standen im Großen und Ganzen im Einklang mit ihrem offiziellen Wahlprogramm. Hervorgehoben wurden unter anderem Vorschläge für steuerfreie Überstunden, eine Senkung der Unternehmenssteuer um 25 %, eine „aktive Rente“ (bis zu 2.000 €/Monat steuerfrei) sowie Forderungen nach Bürokratieabbau und niedrigeren Energiekosten. Zudem betonten sie die Unterstützung von LandwirtInnen, Familien und kleinen und mittlere Unternehmen (KMU), kritisierten die Wirtschaftspolitik der Regierung und förderten Kinderinvestitionskonten. Das offizielle Programm erläuterte diese Grundsätze im Detail und legte den Rahmen für umfassende Steuerreformen, Deregulierung, Rentenänderungen und Wachstumsförderung innerhalb einer sozialen Marktwirtschaft. Auch Themen wie Bürokratieabbau und Innovationsförderung wurden geteilt. Ein bemerkenswerter Unterschied zeigte sich jedoch in der Rhetorik: Beiträge nutzten emotionalere und polarisierende Sprache, die im offiziellen, eher nüchternen Programm fehlte. Eine beispielgebende Botschaft in den sozialen Medien von der CDU: „Wir machen euren Döner und euer Schnitzel bezahlbar! Wie? Indem wir die Umsatzsteuer auf Speisen in der Gastronomie von 19% auf 7% senken. So kommt der #Politikwechsel auch in deinem Geldbeutel an“. Diese knüpft an den Alltag an, verspricht direkten finanziellen Nutzen, vereinfacht die Politik und steht im Einklang mit dem erklärten Ziel der Partei, die Gastronomieststeuer zu senken. Sie verdeutlicht die Fähigkeit der CDU, komplexe Wirtschaftspolitik in eine attraktive und relevante Botschaft für die breite Öffentlichkeit zu übersetzen.

2. Restriktive Migrationspolitik

Der restriktive Migrationsansatz der CDU/CSU in den sozialen Medien entsprach inhaltlich dem offiziellen Programm, unterschied sich jedoch in Stil und Tiefe. Die Ziele waren in beiden Formaten identisch: illegale Migration stoppen, Grenzkontrollen und Zurückweisungen an der Grenze durchführen, Abschiebungen mit verbesserter rechtlicher Grundlage erhöhen und eine klare Trennung zwischen Asylsuchenden und ArbeitsmigrantInnen mit differenzierten Verfahren sicherstellen. Das offizielle Programm blieb institutionell und fokussierte auf Rechtsverfahren, EU-Reformen und Verwaltungswerkzeuge. Im Gegensatz dazu verwendeten die sozialen Medien emotional aufgeladene Handlungsaufforderungen und übertriebene Alltagssprache, etwa: „Kein Geld für Kriminelle!”, oder „Wer ein Kalifat fordert, hat hier kein Zuhause!“. Um eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen, stellten digitale Inhalte die Einbürgerung als nationale Bedrohung dar und führten vereinzelte gewalttätige Vorfälle an, um auf ein systemisches Scheitern der Asylpolitik hinzuweisen.

3. Wiederaufbau von nationaler Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit

Zentrale Themen wie Nulltoleranz gegenüber Kriminalität, Stärkung der Rechtschutzkräfte und Verbesserung der inneren Sicherheit waren in beiden Formaten konsistent. Beiträge, die sich auf die jüngsten Anschläge bezogen, betonten die Dringlichkeit und die Notwendigkeit einer stärkeren staatlichen Autorität, was der Forderung des Programms nach einer Ausweitung der Überwachung, strengeren Strafgesetzen und besser ausgestatteten Sicherheitsdiensten entspricht. Allerdings vereinfachten die Inhalte in den sozialen Medien einige Details: Der Fokus lag stärker auf innerstaatlicher Kriminalität und öffentlicher Angst, während das offizielle Programm rechtliche Reformen, digitale Überwachungstools und NATO-Verteidigungsverpflichtungen darlegte. Abstrakte Slogans wie „Deutschland muss wieder sicher werden“ ersetzten präzise Vorschläge, und emotionale Appelle traten an die Stelle spezifischer Reformen, insbesondere in geopolitischen und institutionellen Bereichen.

AfD

1.Einschränkung der Zuwanderung

Das offizielle Programm der AfD befürwortete souveränistische, restriktive und remigrationsorientierte Politiken. Zentrale Prinzipien umfassen die Wiederherstellung der Grenzkontrolle, den Austritt aus dem EU-Asylsystem, Kürzungen von Sozialleistungen für MigrantInnen, die Einleitung von Massenabschiebungen und die Reform des Asylrechts. In Beiträgen in den sozialen Medien wurden diese Prioritäten bekräftigt, einzelne Straftaten von Migranten als systemische Bedrohungen hervorgehoben, die vollständige Schließung der Grenzen und die Verweigerung der Einreise für Menschen ohne Papiere gefordert und andere Parteien für ihre Haltung zur Einwanderung scharf kritisiert. Trotz thematischer Übereinstimmung unterschieden sich die Social-Media-Botschaften der AfD deutlich im Tonfall. So wurden vereinzelte Gewalttaten mit Migrationshintergrund, beispielsweise Angriffe in Magdeburg oder Aschaffenburg, dazu genutzt, um „Massenmigration” pauschal als von Natur aus gefährlich darzustellen.

2. Energiesouveränität

Beide Plattformen plädierten für die Rückkehr zur Kernenergie und die weitere Nutzung fossiler Brennstoffe, während sie Subventionen für erneuerbare Energien und CO2-Steuern entschieden ablehnten. Social Media nutzte populistische Rahmung und machte die Ampelkoalition sowie die CDU für hohe Energiepreise und eine „ideologische Energiewende“ verantwortlich – eine rhetorische Erweiterung der eher technokratischen Kritik des Wahlprogramms an Marktverzerrungen und klimabasierten Regulierungen. Obwohl der ideologische Kern, die Ablehnung klimabasierten Handelns zugunsten fossiler und nuklearer Reindustrialisierung, auf allen Plattformen konsistent war, nutzten soziale Medien vereinfachte rhetorische Mittel, etwa emotional aufgeladene Begriffe wie „grüner Wahnsinn“ oder „Klimabetrug“, vage Appelle für „billige Energie“ anstelle detaillierter Vorschläge wie der Wiederinbetriebnahme von Nord Stream und vereinfachte Schuldzuweisungen an politische Gegner.

3. Wirtschaftlicher Protektionismus und Bürokratieabbau

Die Online-Forderungen nach Abschaffung des Solidaritätszuschlags und weitreichenden Steuersenkungen stimmten mit den Programmversprechen überein. Beide Kommunikationskanäle betonten außerdem Deregulierung: Soziale Medien kritisierte „sinnlose EU-Regeln“ und „bürokratische Monster“, während das offizielle Programm konkrete Maßnahmen nannte, etwa Abschaffung des Lieferkettensorgfaltspflichtgesetzes, Vereinfachung des Datenschutzes und Straffung von Genehmigungsverfahren für KMU und Landwirtschaft. Obwohl inhaltlich konsistent, vereinfachte die Strategie der AfD in den sozialen Medien die Politik und verwendete populistische Rahmung. Dazu gehörte ein „Arbeiter vs. Ausländer“-Dichotomie, in der Ausländer mit der Belastung der Sozialleistungen verknüpft wurden – eine ethnonationalistische und reduktionistische Darstellung im Vergleich zur breiteren institutionellen Kritik an Sozialtransfers im Programm. Gleichzeitig wurden die differenzierten Vorschläge zur Steuerreform im offiziellen Programm in den sozialen Medien auf vereinfachte Slogans wie „Mehr Netto aus Brutto!“ reduziert.

SPD

1.Förderung wirtschaftlicher Gerechtigkeit

Während soziale Medien einen populistischeren Ton anschlugen, wurden die Kernforderungen zu Steuern, Löhnen und Investitionen aus evidenzbasierten Programmpositionen abgeleitet. Das Versprechen der Partei, den Mindestlohn auf 15 € anzuheben, ein zentrales Wahlkampfversprechen, wurde konsequent sowohl in digitalen Mitteilungen als auch im Programm als direktes Mittel zur Steigerung des realen Haushaltseinkommens dargestellt. Die Finanzpolitik legte den Schwerpunkt auf Steuerentlastungen für Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen bei gleichzeitiger Erhöhung der Beiträge der Vermögendsten, was den Behauptungen in den sozialen Medien über Steuersenkungen für 95 % der Bevölkerung entsprach. Der „Made in Germany“-Investitionsbonus und der 100-Milliarden-Fonds, die im Mittelpunkt der Plattform standen, unterstützten über soziale Medien die Themen Arbeitsplatzsicherheit und Wirtschaftswachstum durch strategische Investitionen. Schließlich untermauerten Vorschläge zur Begrenzung der Stromkosten und zur Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel im offiziellen Programm die allgemeine Botschaft, das Leben erschwinglicher zu machen. Allerdings wurden komplexe wirtschaftliche Ziele durch Vereinfachungen in den sozialen Medien mittels emotional ansprechender Aussagen neu interpretiert, zum Beispiel: „Wir sagen, wir wollen Wirtschaftswachstum. Aber was wir wirklich wollen, ist dein Arbeitsplatz saven“, oder „Wir sagen, wir wollen mehr Netto vom Brutto. Aber was wir wirklich wollen, sind eigentlich nur bezahlbarer Iced Coffee und günstige Lebensmittel für Oma“. Daher schufen diese Formulierungen eine Brücke zwischen politischer Sachkenntnis und der Stimmung in der Bevölkerung.

2. Gewährleistung der sozialen Sicherheit

Die digitale Betonung von Rentenstabilität, Familienförderung, bezahlbarem Wohnraum und Altenpflege fand umfassende politische Unterstützung im Programm. Beispielsweise spiegelte das Versprechen in den sozialen Medieneiner gesetzlich garantierten 48 %igen Rente innerhalb der ersten 100 Tage direkt den zentralen Programmpunkt wider, die gesetzliche Altersversorgung zu stabilisieren und sie mit dem Wert lebenslanger Arbeit und sozialer Gerechtigkeit zu verknüpfen. Ebenso waren Hervorhebungen in den sozialen Medien zu erhöhten Kindergeldleistungen, Steuerentlastungen für Eltern und kostenlosen Schulmahlzeiten im Programm verankert, einschließlich spezifischer Vorschläge für erweiterten Elternurlaub und institutionalisierten kostenlose Mahlzeiten. Schließlich war das Thema der Deckelung von Eigenanteilen in der Pflege und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege im formalen Programm eingebettet, das ein „solidarisches“ Langzeitpflegesystem vorschlug, das Arbeitsrechte und gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung betont.

3. Verteidigung der Demokratie

Die SPD-Botschaften in den sozialen Medien zum Schutz der Demokratie stimmten mit dem Wahlprogramm 2025 überein. Die klare Ablehnung jeglicher Kooperation mit RechtsextremistInnen wurde auf der offiziellen Plattform deutlich zum Ausdruck gebracht, auf der ein umfassender Ansatz zur Bekämpfung des Extremismus dargelegt wurde, darunter eine verstärkte Überwachung, die Entziehung von Finanzmitteln und die Verhinderung der Unterwanderung öffentlicher Institutionen. Während in den sozialen Medien allgemein die Bedeutung der Strafverfolgung und der institutionellen Stärke für die demokratische Ordnung betont wurde, wurden im Programm umfangreiche Erweiterungen der Polizeikapazitäten, Rechtsreformen und der Cybersicherheitsinfrastruktur als wichtige Schutzmaßnahmen dargelegt. Die Plattform betonte auch die proaktive demokratische Erneuerung durch partizipative Mechanismen wie Bürgerversammlungen, die zwar in den sozialen Medien nicht besonders hervorgehoben wurden, aber das umfassendere Bekenntnis der Partei zu demokratischem Engagement ergänzten. Schließlich unterstützte die konsequente Betonung der SPD auf Antidiskriminierung, bürgerliche Inklusion und ein modernes Staatsbürgerschaftsrecht, die in beiden Kommunikationskanälen präsent war, ihre Vision einer offenen, partizipativen und pluralistischen Politik.

Die Linke

1.Radikale Umverteilung des Wohlstands durch progressive Besteuerung

Die Botschaft der Linken war nicht nur ein eingängiger Slogan, sondern spiegelte genau das offizielle Programm und die Grundüberzeugungen der Partei wider. In den sozialen Medien verwendete die Partei emotional aufgeladene Sprache, um die wachsende Vermögensungleichheit hervorzuheben und für Umverteilungsgerechtigkeit einzutreten. Posts wie „Es sollte keine Milliardäre geben“ und „Besteuert die Reichen, entlastet die 85 %“ sowie Memes, die Elon Musk als Symbol für vermögensgetriebene Straflosigkeit darstellen, zielten darauf ab, WählerInnen zu mobilisieren und die Linke klar von anderen Parteien abzugrenzen. Das detaillierte Parteiprogramm legte genau diese Vorschläge dar: Wiedereinführung einer progressiven Vermögenssteuer, Einführung einer einmaligen Vermögensabgabe, Reform von Einkommens- und Unternehmenssteuern, Begrenzung von Managergehältern und Verbesserung der Transparenz zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung.

2. Mietkontrolle und Wohnungsgerechtigkeit

Die Partei hat in ihrer Online-Präsenz das Wohneigentum konsequent als soziales Recht und nicht als Ware dargestellt, was im Einklang mit ihrem Programm steht, wonach „Wohnen kein Luxus sein darf“. Slogans wie „Die Mieten sind zu hoch? Wir helfen euch!“ unterstützten den Aufruf des Programms zu politisch umsetzbarer Mietkontrolle und bezahlbarem Wohnraum durch Einschränkung des Einflusses von Unternehmen. Beiträge in den sozialen Medien hoben gezielt konkrete Programmpunkte hervor: Heizkostenprüfungen, landesweite Mietobergrenzen, Mietrechner-Tool, Schutz vor Zwangsräumungen und Missbrauch durch Unternehmen. Die Botschaften richteten sich an MieterInnen der Arbeiterklasse und marginalisierte Gruppen, indem systemische Probleme durch individuelle Geschichten veranschaulicht wurden – dies unterstrich die Rolle der Linken als „soziale Stimme im Bundestag“. Darüber hinaus wurden in den sozialen Medien auch die legislativen Ambitionen für die Zeit nach der Wahl vorweggenommen, etwa die Organisation eines nationalen Mietengipfels.

3. Investitionen in öffentliche Gesundheit und Pflegearbeit

Sowohl die sozialen Medien als auch das Programm setzten sich für eine Pflege ein, die sich nach dem Bedarf und nicht nach dem Gewinn richtet. Beiträge forderten „mindestens 100.000 zusätzliche Pflegekräfte“ sprach das Thema Burnout an, was die detaillierten Vorschläge des Programms für mehr Personal, bessere Bezahlung, verbesserte Arbeitszeiten und Tarifverträge für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen widerspiegelte. Die Kampagne betonte zudem, wie ungleicher Zugang soziale Ungleichheit verschärft, und stand im Einklang mit dem Programm, das die Beseitigung klassenspezifischer Barrieren durch ein einheitliches öffentliches Gesundheitssystem vorsieht. Einige detaillierte Punkte, wie die Infrastruktur im ländlichen Raum oder Drogenpolitik, kamen in Beiträgen seltener vor oder fehlten ganz; dies spiegelte eher die Prioritätensetzung für die Sichtbarkeit der Kampagne wider, nicht einen Widerspruch zum Programm.

Die Rolle politischer Persönlichkeiten in den sozialen Medien

Über die Accounts der Parteien hinaus spielen einzelne Politiker eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der politischen Vorlieben auf sozialen Medienplattformen. In von Jugendlichen dominierten digitalen Räumen werden politische Führer oft zu symbolischen Repräsentanten der Werte, des Stils und der Glaubwürdigkeit ihrer Parteien. Ihre Sichtbarkeit, der Stil ihrer Botschaften und ihre persönlichen Narrative können das Image einer Partei entweder humanisieren oder radikalisieren, insbesondere bei unentschlossenen oder apolitischen jüngeren Zielgruppen, die stärker auf Persönlichkeiten als auf Institutionen reagieren. Diese Dynamik unterstreicht den Einfluss charismatischer PolitikerInnen, was der Politikwissenschaftler Uwe Jun als „Sogwirkung“ bezeichnet – ein entscheidender Faktor im politischen Verhalten Jugendlicher. Obwohl die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen weniger als zehn Prozent der Wahlberechtigten ausmacht, spielte ihre überproportionale Unterstützung für radikale Parteien eine entscheidende Rolle für deren Wahlerfolge. Jun führt dieses Verhalten teilweise auf den starken Einfluss medialer Persönlichkeiten zurück. So konnte beispielsweise Heidi Reichinnek, die charismatische Spitzenfigur der Linken, durch Social Media effektiv Unterstützung mobilisieren, indem sie Themen wie soziale Gerechtigkeit und Inklusivität aufgriff. Ebenso nutzten AfD-PolitikerInnen digitale Plattformen, um emotional aufgeladene, vereinfachte Narrative zu verbreiten, die die Ernüchterung junger Wählerinnen und ihr Bedürfnis nach Klarheit ansprechen.

Dieses Kapitel analysiert die Aktivität in den sozialen Medien von vier prominenten politischen Persönlichkeiten während des Wahlkampfs: Friedrich Merz (CDU/CSU), Alice Weidel (AfD), Olaf Scholz (SPD) und Heidi Reichinnek (Die Linke). Unter diesen Persönlichkeiten dominierte Alice Weidel eindeutig hinsichtlich TikTok-Followern (975,2 Tsd.) und der Häufigkeit ihrer Posts, wodurch sie die einflussreichste einzelne politische Figur wurde. Ihre Instagram-Reichweite (681 Tsd.) übertraf ebenfalls alle anderen analysierten KandidatInnen. Die Intensität ihrer Präsenz deutete nicht nur auf einen algorithmischen Erfolg hin, sondern auch auf einen gut geplanten Versuch, die Botschaft der AfD durch eine zugänglichere Figur zu personalisieren und neu zu branden. Im Vergleich dazu hielt Olaf Scholz, der SPD-Vorsitzende, eine mäßig starke digitale Präsenz (358,8 Tsd. auf TikTok, 303 Tsd. auf Instagram) mit regelmäßigen Beiträgen, erreichte jedoch weniger virale Wirkung. Im Unterschied zu Merz’ traditioneller, mengenorientierter Herangehensweise schien Reichinneks Erfolg auf TikTok auf einer stärker themenspezifischen Strategie zu beruhen, die bei der jüngeren Nutzerbasis der Plattform Anklang fand. Ihre Fähigkeit, mit minimalem Output eine beträchtliche Anhängerschaft aufzubauen, verdeutlicht qualitative Unterschiede in der digitalen Reichweite.

 Friedrich Merz (CDU/CSU)Alice Weidel (AfD)Olaf Scholz (SPD)Heidi Reichinnek (Die Linke)
Anzahl der Follower (TikTok)182.600975.200358.800619.100
Anzahl der Follower (Instagram)300.000681.000303.000709.000
Gesamtzahl der
Beiträge während des Kampagnenzeitraums (TikTok)
10814511038
Gesamtzahl der
Beiträge während des Kampagnenzeitraums (Instagram)
182249163103
Alice Weidel als jugendfreundliches Gesicht der AfD

Die außergewöhnliche Online-Popularität von Alice Weidel bei jüngeren NutzerInnen verdient besondere Aufmerksamkeit im Hinblick auf Radikalisierung und Image-Umgestaltung. Während die AfD weithin mit rechtspopulistischen und extremistischen Diskursen in Verbindung gebracht wird, erscheint Weidel als strategisches Gegenbild zu diesen Assoziationen. Weidels öffentliches Auftreten wird als ruhig, gelassen und intellektuell fundiert wahrgenommen. Diese Eigenschaften unterscheiden sie von offenkundig radikaleren Figuren innerhalb der AfD, wie etwa Björn Höcke. Diese personalisierte Bewunderung erfüllt einen doppelten Zweck: Einerseits neutralisiert sie die Wahrnehmung der AfD als extremistische Partei, andererseits verleiht sie ihr eine emotionale und ästhetische Legitimität, die bei jungen Menschen Resonanz findet. Weidels Identität als lesbische Frau mit einer multikulturellen Familie kompliziert zudem die medialen Stereotype über den starren Konservatismus der AfD. Ihre wahrgenommene Abweichung vom radikaleren Flügel der Partei wird von einigen als Beweis dafür interpretiert, dass die AfD in ihrem Extremismus nicht monolithisch ist. Daher kann Weidel als Normalisierungsfaktor für das Parteiprogramm angesehen werden, der es moderaten oder unentschlossenen jungen Nutzern ermöglicht, sich mit Inhalten der AfD auseinanderzusetzen, ohne sich mit der rechtsextremen Ideologie identifizieren zu müssen.

Heidi Reichinnek als digitale Mobilmacherin für Die Linke

Als Co-Vorsitzende der Partei im Bundestag entwickelte sie sich von einer relativ unbekannten Politikerin Anfang 2025 zur zentralen Figur hinter dem unerwarteten Wahlaufschwung der Partei. Ihre öffentliche Persönlichkeit, die sich durch schnelle, leidenschaftliche Reden, sichtbare linke Symbolik wie ein Tattoo von Rosa Luxemburg und die Bereitschaft, politischen Gegnern direkt entgegenzutreten, auszeichnet, wurde auf TikTok und Instagram noch verstärkt. Reichinneks Online-Rhetorik, insbesondere ihre viralen parlamentarischen Verurteilungen der Zusammenarbeit des konservativen Politikers Friedrich Merz mit der rechtsextremen AfD in Bezug auf Migrationsbeschränkungen, festigten ihre Rolle als symbolische “Brandmauer“ gegen die extreme Rechte. Diese Positionierung wandelte das Bild der Linken von einer fragmentierten, schrumpfenden Partei zu einer Kraft moralischer Opposition. Ihr Kommunikationsstil, der ideologische Konfrontation mit kultureller Einbindung durch Techno-Events und Influencer-Kooperationen verband, verwischte die Grenzen zwischen politischer Mobilisierung und Jugendsbkultur.

Zusammenfassung der Auswirkungen digitaler Kampagnen bei der Bundestagswahl 2025

  • Die Bundestagswahl 2025 offenbarte einen deutlichen generationalen Wandel: Junge WählerInnen (18-24) tendierten stärker zu ideologischen Extremen, wobei 25 % die Linke und 21 % die AfD unterstützten. Im Vergleich zu 2021 stieg die Jugendunterstützung für die Linke um 17 Punkte und für die AfD um 14 Punkte, was die wachsende Enttäuschung über die Parteien der politischen Mitte widerspiegelt. Ursachen hierfür waren wirtschaftliche Krisen, die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und vor allem die Digitalisierung der Politik. Soziale Medien verstärken populistische Botschaften durch personalisierte Inhalte, emotionale Appelle und binäre Gegensätze. Diese Verschiebung hin zu ideologischen Polen signalisiert eine potenzielle Verfestigung der Polarisierung und stellt künftige demokratische Koalitionsbildungen vor Herausforderungen.
  • Die Wahl folgte großen Wahlrechtsreformen, darunter eine kleinere Parlamentsgröße und die Abschaffung von Überhangmandaten. Die unerwartete Auflösung des Parlaments und der beschleunigte Wahltermin zwangen die Parteien dazu, schnell auf digitale Wahlkampagnen umzusteigen. Die Daten zeigen, dass digitale Medien mittlerweile eine der wichtigsten Informationsquellen sind, obwohl die etablierten Parteien im Bereich der Kommunikation in den sozialen Medien offenbar von Populisten wie der AfD und Die Linke übertroffen werden. Zwar berichten die meisten WählerInnen von geringem persönlichem Einfluss durch digitale Inhalte, doch Tools wie Wahl-o-Mat und KI-basierte Hilfen gewinnen an Bedeutung. Gleichzeitig wächst die Sorge um Desinformation und die Glaubwürdigkeit online, was sowohl Chancen als auch Risiken für die Demokratie Deutschlands signalisiert.
  • Die Unterstützung der Jugend für linke und rechte Parteien 2025 beruht weniger auf Ideologie als auf Frustration über politische Stagnation und dem Wunsch nach entschlossenem Wandel. Die Linke spricht insbesondere junge Frauen mit Fokus auf soziale Gerechtigkeit, Inklusivität und Umverteilung an, während die AfD vor allem junge Männer mit Botschaften zu Ordnung, kultureller Homogenität und restriktiver Migration anspricht. Diese Radikalisierung ist durch skeptische Einstellungen gegenüber politischen Eliten geprägt und wird durch Erfahrungen in mehreren Krisen geformt. Gleichzeitig zeigt sich, dass jugendliche AfD-AnhängerInnen wechselbereit bleiben, wenn Parteien Ehrlichkeit, Konsistenz und Relevanz für Jugendinteressen demonstrieren. Diese Offenheit lässt vermuten, dass die Radikalisierung von Jugendlichen in Deutschland noch fließend ist.
  • Die AfD dominierte TikTok in Bezug auf die Anzahl der Follower, während Die Linke auf Instagram führend war. Followerzahlen korrelierte jedoch nicht unbedingt mit dem Umfang der Inhalte. Die AfD beispielsweise veröffentlichte deutlich weniger Beiträge als Mainstream-Parteien wie CDU und SPD, aber sowohl die AfD als auch Die Linke setzten stärker auf Inhalte, die sehr ansprechend oder provokativ waren. Eine wichtige Beobachtung ist die wachsende Rolle einzelner PolitikerInnen in der digitalen politischen Kommunikation. Eine deutliche Veränderung der wahrgenommenen ideologischen Ausrichtung einer Partei, selbst bei Parteien, die mit radikalen oder extremistischen Positionen in Verbindung gebracht werden, kann durch persönliches Branding und emotionale Ansprache erreicht werden, wie das Beispiel von Alice Weidel zeigt. In ähnlicher Weise entwickelte sich Heidi Reichinnek zu einer digitalen Mobilmacherin für Die Linke und verwandelte sich von einer wenig bekannten Co-Vorsitzenden im Bundestag zum bekanntesten Gesicht der Partei.
  • Die CDU/CSU behielten trotz parlamentarischer Einheit getrennte Medienprofile. Die CDU stellte die Wirtschaftspolitik in den Vordergrund ihrer Wahlkampagne und verwendete einen überwiegend positiven Ton, der sich auf Reformen, Kompetenz und nationale Erneuerung konzentrierte. Im Gegensatz dazu nahm die CSU eine negativere und konfrontierende Haltung ein und betonte den regionalen Stolz und die bayerische Sonderstellung. Die AfD stützte sich stark auf negative, angstbasierte und polarisierende Rhetorik. Die visuellen Inhalte der Partei enthielten häufig Schuldzuweisungen, übertriebene Metaphern und feindselige Darstellungen sowohl aktueller als auch ehemaliger Führungskräfte, während positive Inhalte hauptsächlich als Gegendarstellung existierten. Die Kampagne der SPD war durch eine Doppelstrategie aus politischer Werbung und strategischer Opposition gekennzeichnet. Positive Inhalte, die von der Partei produziert wurden, hoben sozioökonomische Reformen hervor und präsentierten Bundeskanzler Scholz als eine Figur der Stabilität und Kompetenz. Die Linke verfolgte eine eindeutig ideologische, medienwirksame Strategie und präsentierte sich sowohl als konstruktive Kraft, die konkrete Maßnahmen für soziale Gerechtigkeit anbot, als auch als kritischer Wächter gegen den Einfluss der Elite, autoritäre Tendenzen und Rechtspopulismus. Digital gebildete junge Menschen wurden mit linker Kritik konfrontiert, die über Memes vermittelt wurde, die sich auf Popkultur und Ironie stützten.
  • Zwar zeigten alle Parteien eine allgemeine thematische Übereinstimmung zwischen ihren offiziellen Programmen und ihrer digitalen Kommunikation, doch gab es deutliche Unterschiede in Bezug auf Tonfall, rhetorischen Stil und Priorisierung der Themen. Dennoch war die AfD deutlich ethno-nationalistischer und bediente sich häufig angstbasierter Narrative, während ihr offizielles Programm weiterhin breiter gefasst und formeller formuliert war. Was die Online-Präsenz von Die Linke auszeichnete, war ihr Einsatz von emotionalen Slogans, Satire und Personalisierung durch Geschichten und Memes. Diese stilistische Entscheidung verbesserte die Zugänglichkeit und Mobilisierung, ohne den Inhalt der politischen Agenda der Partei zu beeinträchtigen.
  • Die Ukraine sollte in ihrer Öffentlichkeitsarbeit die fragmentierten politischen Identitäten unter deutschen Jugendlichen berücksichtigen. Die Unterstützung für die AfD und Die Linke ist zwar unter Menschen, die in wirtschaftlicher Unsicherheit leben oder kein Vertrauen in die etablierten Institutionen haben, hoch, doch ist diese Unterstützung oft flüchtig und eher durch emotionale Reaktionen als durch ideologisches Engagement motiviert. Diese Schwankungen bieten der Ukraine die Chance, sich als sympathischer demokratischer Akteur zu präsentieren, der die Herausforderungen und Bestrebungen der europäischen Jugend teilt, nämlich Frieden, soziale Gerechtigkeit und Innovation angesichts systemischer Unsicherheit. Darüber hinaus zeigen empirische Daten, dass der Krieg in der Ukraine nach wie vor eines der Hauptanliegen junger Deutscher ist, was Kyjiw die Möglichkeit bietet, dieses Bewusstsein in Empathie und aktives Engagement für sein Streben nach Frieden und Selbstbestimmung umzuwandeln. Zweitens muss die Ukraine in digitale Kommunikationsstrategien investieren, die über institutionelle Botschaften hinausgehen. Wie die AfD und Die Linke gezeigt haben, sind Social-Media-Plattformen entscheidende Arenen für die Gestaltung des öffentlichen Diskurses, insbesondere wenn dieser durch authentische individuelle Stimmen vermittelt wird. Die ukrainische öffentliche Diplomatie sollte daher junge, vielfältige und charismatische Kommunikatoren fördern, die die demokratischen Werte, die Widerstandsfähigkeit und die europäische Ausrichtung der Ukraine in Formaten vermitteln können, die bei jungen Menschen Anklang finden.

The views expressed in this publication are not necessarily those of the Transatlantic Dialogue Center. The papers are intended to stimulate dialogue and discussion and do not represent official policy positions of the Transatlantic Dialogue Center or any other organizations with which the authors may be associated.