Am 20. August 2025 lieferte Oleksandr Slyvchuk, Koordinator des Spanien- und Lateinamerika-Partnerschaftsprogramms am Transatlantic Dialogue Center, dem argentinischen Medienunternehmen El Prensero eine umfassende Analyse des Krieges Russlands gegen die Ukraine. Slyvchuk äußerte sich kritisch zu Vorschlägen für eine schnelle Friedenslösung und betonte, dass eine nachhaltige Lösung die grundlegenden Ursachen für die Aggression Russlands angehen und echte langfristige Sicherheit bieten müsse. Er unterstrich, dass ein rasches Ende der Feindseligkeiten zwar ein verständliches globales Anliegen sei, der Weg zum Frieden jedoch weitaus komplexer sei.

Slyvchuk stellte die Vorstellung infrage, dass Russland in die Ukraine wegen ihres Hoheitsgebiets eingefallen sei, und erklärte, dass der erste Angriff Moskaus auf Kyjiw bewiesen habe, dass sein eigentliches Ziel darin bestehe, die Souveränität der Ukraine zu beseitigen. Er warnte davor, Vorschläge anzunehmen, die eine Abtretung von Land beinhalten, da ein solcher Schritt keinen dauerhaften Frieden bringen würde. Stattdessen würde dies Russland lediglich eine „operative Pause“ verschaffen, um sich neu zu formieren und eine zukünftige Invasion vorzubereiten. „Ein Verbrecher, der nicht vor Gericht gestellt wird, wird sein Verbrechen wiederholen“, erklärte er und unterstrich damit die Gefahr, Aggression zu belohnen.
Laut dem TDC-Experten erfordert ein dauerhafter Frieden mehr als nur einen Waffenstillstand. Die Position der Ukraine ist klar: Jede Lösung muss Gerechtigkeit für Kriegsverbrechen, die Rückkehr deportierter ukrainischer Zivilisten und umfangreiche Mittel für den Wiederaufbau beinhalten. Vor allem muss sie eiserne Sicherheitsgarantien bieten, um künftige Invasionen zu verhindern.
Letztendlich betonte Slyvchuk, dass der Krieg nicht nur ein regionales Problem sei, sondern eine direkte Herausforderung für die gesamte internationale Ordnung darstelle. Er warnte davor, dass es einen gefährlichen Präzedenzfall für autoritäre Regime überall auf der Welt schaffen würde, wenn die Welt Russland ohne Konsequenzen die Invasion und Annexion eines souveränen Staates gestatte. Aus diesem Grund kam er zu dem Schluss, dass keine Entscheidungen über die Zukunft der Ukraine ohne die direkte Beteiligung der Ukraine am Verhandlungstisch getroffen werden können.
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